Das Österreichische Babybuch beantwortet über 1000 Fragen betreffend: "Schwangerschaft", "Geburt" und "Babys erste Wochen" . |
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EINIGE BEISPIELE: Mutter-Kind-Paß: Die erste Vorsorgeuntersuchung Wie vermeidet man Beziehungskrisen? Wer vermittelt Babysitter? Die wichtigsten vermeidbaren SIDS-Risikofaktoren Gefahrenquellen für Ihr Baby . |
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Die erste Vorsorgeuntersuchung laut Mutter-Kind-Paß Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, sondern ein völlig natürliches Geschehen - noch dazu milliardenfach "erprobt". Dennoch ist es wichtig, alles zu tun, damit das neue Leben so gut wie möglich gedeihen kann - und alles zu unterlassen, was seinem Wachstum schaden könnte. Dazu gehört vor allem die richtige Vorsorge. Wenn Sie sich an die im Mutter-Kind-Paß vorgesehenen Untersuchungen halten, haben Sie in dieser Hinsicht das Bestmögliche für sich und Ihr ungeborenes Kind getan. Vorsorgeuntersuchungen sind nicht in erster Linie ärztliche Behandlungen, sondern dienen der Vorbeugung. Sie sollen helfen, Komplikationen für die Gesundheit der Mutter oder für die Entwicklung des Kindes rechtzeitig zu erkennen. So besteht immer die beste Chance für eine rasche und erfolgreiche Behandlung. Besonders wichtig ist der erste Termin. Ein guterZeitpunkt dafür ist zu Beginn des zweiten Monats. Die erste geburtshilfliche Untersuchung einschließlich Blutuntersuchung ist bis Ende der 16. Schwangerschaftswoche durchzuführen. Jede Schwangere bekommt von ihrem Arzt anläßlich der ersten Vorsorgeuntersuchung den Mutter-Kind-Paß ausgehändigt: Ein gelbes Heftchen, in das alle Untersuchungsergebnisse und den Verlauf der Schwangerschaft betreffenden Daten eingetragen werden (siehe auch Kapitel 1, "Erster Monat") Im Mutter-Kind-Paß wird bei der ersten Vorsorgeuntersuchung folgendes notiert: Anamnese der werdenden Mutter: Anamnese heißt medizinische Vorgeschichte. Ihr Arzt fragt Sie, wieviele Schwangerschaften , welche Operationen und welche schweren Erkrankungen Sie hatten. Zusätzlich wird erhoben, ob Sie dauernd Medikamente nehmen, viel Alkohol trinken oder viel rauchen. Diese Fragen sind wichtig, damit der Arzt über mögliche gesundheitliche Risiken informiert ist und zum Wohle Ihres Babys eventuelle Sicherheitsvorkehrungen treffen kann. Aus Ihrer "medizinischen Vergangenheit" kann der Arzt Schlüsse für die Zukunft ziehen. Deswegen ist es wichtig, daß Sie Ihrem Arzt lückenlos Auskunft geben. Vergessen Sie nicht: Der Mutter-Kind-Paß dient nicht nur Ihrem Arzt (der Sie gut kennt) als Informationnssammlung sondern auch anderen Ärzten, als Entscheidungshilfe, die sich so langwierige Voruntersuchungen ersparen.Auch aus diesem Blickwinkel ist es notwendig, daß alle wichtigen Daten im Mutter-Kind-Paß stehen. Die allgemeine Anamnese der werdenden Mutter wird auf den Seiten 10 und 11 Mutter-Kind-Paß eingetragen. . | |||
. | . Rezepte gegen die "Beziehungskrise" FÜR IHN: * Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Frau: Selten braucht sie Ihre Unterstützung so nötig wie während der Schwangerschaft und der Entbindung. Ihre Geduld und Zärtlichkeit geben Ihr Sicherheit und Selbstvertrauen. * Bedenken Sie, was der Körper Ihrer Frau in kürzester Zeit alles durchmachen muß. Obwohl Schwangerschaft und Geburt ein natürlicher Prozeß und keine Krankheit sind, braucht Ihre Frau Hilfe. Helfen Sie (zumindest ab und zu) im Haushalt, massieren Ihr den Nacken, reden mit ihr über ihre Ängste und Sorgen, schenken ihr viel Liebe und Zärtlichkeit, überraschen sie mit kleinen Aufmerksamkeiten (Blumen wirken immer), sagen ihr, wie wunderbar sie alles meistert, etc. FÜR SIE: * Lassen Sie Ihren Mann jetzt nicht links liegen. Es ist für ihn schwierig, was Sie durchmachen, nachzuvollziehen. Wie soll er auch? Sein Körper verändert sich nicht, sein Hormonhaushalt bleibt unverändert. Umso wichtiger ist es, daß Sie ihm das Gefühl geben, daß es auch "seine" Schwangerschaft ist. Erzählen Sie Ihm, was Sie fühlen, lassen Sie ihn an ihren körperlichen Veränderungen teilhaben, Ihren Bauch streicheln und liebkosen. Das hilft ihm, schneller eine Beziehung zu Ihrem ungeborenen Kind aufzubauen. * Reden Sie mit Ihrem Partner über Ihre Gefühle, Ihre Ängste, Zweifel und Sorgen, Ihre Lust und Unlust. Antworten Sie auf seine Frage "Was ist los mit Dir?" nicht mit "Nichts", "Was soll schon los sein?" oder "Es geht schon". Derartiges verunsichert Ihren Partner, weil er genau spürt, daß das nicht stimmt, sich aber nicht erklären kann, warum Sie sich schlecht fühlen. . | |||
. | . Richtpreise: Akzeptable Preise für einen Babysitter bewegen sich zwischen 80,- und 130,- Schilling (inkl.) pro Stunde. Bei regelmäßigen beziehungsweise sehr stundenintensiven Aufträgen empfiehlt es sich, einen individuellen Pauschalpreis auszumachen. Unser Tip: Vereinbaren Sie mit dem in Frage kommenden Babysitter zunächst einen unverbinbdlichen - und unentgeltlichen - Vorstellungsstermin, damit Sie sich in Ruhe kennenlernen können. So erkennen Sie auch ohne jeglichen Druck, ob und wie sich der Babysitter mit Ihrem Kind versteht. Wenn der babysitter auf so einen ersten, unverbindlichen und unentgeldlichen termin nicht eingeht, liegt ihm vermutlich nicht besonders viel an diesem "Job" und Sie sollten sich lieber gleich nach einem anderen umsehen. Die wichtigsten Adressen und Institutionen, die Babysitter vermitteln: Kinderdrehscheibe, 1050 Wien, Wehrg. 26, Tel.: 01/581 06- 600. Kindercompany, 1030 Wien, Neulingg. 7, Tel.: 01/7150630, Fax: 01/7150630 -18 DW, e-mail: franz.kindercompany@magnet.at Babysitter-Vermittlung der Österreichischen Hochschülerschaft, 1090 Wien, Rooseveltplatz 5a, Tel.: 01/4277-19553 Wiener Familienbund, 1070 Wien, Mariahilfer Str. 24, Tel.: 01/5268219. Wiener Hilfswerk, 1010 Wien, Falkestr. 3, Tel.: 01/5123661-0. "Der etwas andere Babysitter": Das Eltern-Kind-Zentrum Gilgegasse vermittelt Jugendliche ab 15 Jahren sowie Studenten und Studentinnen, die im Eltern-Kind-Zentrum Gilgegasse eine spezielle Ausbildung über 20 Stunden und ein Praktikum absolviert haben. Die vermittelten Babysitter wissen somit Bescheid über die kindliche Entwicklung, kennen eine Menge Lieder und Spiele für alle Altersstufen und bekamen sogar Unterricht in Erste-Hilfe-Maßnahmen. Kosten: 80,- Schilling pro Stunde (plus Taxikosten ab 22 Uhr) Nähere Informationen: Eltern-Kind-Zentrum Gilgegasse, 1090 Wien, Gilgegasse 15, Tel.: 01/4069775, Fax: 01/4030684. "Dritte Oma": Warum nicht eine erfahrene Oma als Babysitter? Oder einen besonders geduldigen Opa, der viele spannende Geschichten erzählen kann? Ihr Kind wird sich sicherlich über eine zusätzliche, also "dritte Oma" oder "dritten Opa" freuen. Die Institution "Oma-Dienst" des katholischen Familienverbandes vermittelt Senioren, die über ausreichende Erfahrungen in Umgang mit Babys und Kleinkindern verfügen. Nähere Informationen: Oma-Dienst, 1160 Wien,Friedrich-kaiser-gasse 94, Tel.: 01/4863668 . | |||
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. Wichtige SIDS-Beratungsadressen AKH, Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Abt. f. Neonatologie, 1090 Wien,Währinger Gürtel 18-20, Tel.: 01/40400-3092 od. 3232. Kinderklinik Glanzing, 1190 Wien,Glanzingg. 35-39, Tel.: 01/47602-244. A.ö. Landeskrankenhaus, 3100 St. Pölten,Pobst-Führer-Str. 4, Tel.: 02742/300-2025. A.ö. Krankenhaus d. Barmh. Brüder, 7000 Eisenstadt,Esterhazystr. 26, Tel.: 02682/601-380. Landes-Kinderklinik, 4020 Linz, Krankenhausstr. 26, Tel.: 0732/6923. A.ö. Kinderspital, 5020 Salzburg, Müllner Hpstr. 48, Tel.: 0662/4482-2610. Univ. Klinik für Kinderheilkunde, 8036 Graz, Auenbruggerplatz 30, Tel.: 0316/385-3747. A.ö. Landeskrankenhaus, 9026 Klagenfurt,St. Veiter Str. 47, Tel.: 0463/5380. Univ. Klinik für Kinderheilkunde, 6020 Innsbruck, Anichstr. 35, Tel.: 0512/504-3600. A.ö. Landeskrankenhaus, 6900 Bregenz, Carl-Pedenz-Str. 2, Tel.: 05574/401-2359. Die wichtigsten vermeidbaren SIDS Risikofaktoren * Streß fürs Baby: Streß durch Alleinsein, Unruhe und seelische Belastungen in der Familie sind Risikofaktoren. Ihr Baby braucht "Nestwärme", körperliche Nähe, Geborgenheit und Zärtlichkeit und das Gefühl, daß Sie immer da sind, wenn es sie braucht. * Bauchlage im Schlaf und zu weiche Unterlage: Die Bauchlage im Schlaf - vor allem nachts - hat sich als Risikofaktor erwiesen. Achten Sie daher darauf, daß Ihr Baby in der stabilen seitlichen Lage oder in der Rückenlage schläft. Verwenden Sie auch keinen Kopfpolster und keine zu weiche Unterlage. * Mitrauchen des Babys : Rauchen in der Schwangerschaft ist ein unumstrittener Risikofaktor, der zur Entwicklungsbeeinträchtigung Ihres Babys führen kann. nach der Geburt begünstigt Rauchen in der Umgebung Ihres Kindes gefährliche Atemwegsinfektionen. Vermeiden Sie vor allem das Rauchen in jenem Raum, in dem Ihr Baby schläft. * Überwärmung:Die ideale Raumtemperatur im Babys Schlafgemach liegt bei 18 bis 20 Grad Celsius. Nach dem ersten Lebensmonat benötigt Ihr Baby in der Wohnung nicht mehr Bekleidung als Sie selbst. Zum Schlafen genügen Windeln, ein Schlafanzug und eine Decke. Achten Sie vor allem darauf, daß Sie das Zimmer, in dem Ihr Baby schläft, gut durchlüften und in der Nacht nicht überheizen. * Kein Stillen: Muttermilch ist die beste Nahrung für Babys, sie beugt Allergien und Infektionen vor. Zusätzlich spürt Ihr Baby beim Stillen den für ihn so wichtigen Körperkontakt, der ihm Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. . | |||
. | . "Was sind die häufigsten Gefahrenquellen für Babys beziehungsweise Kleinkinder im Haushalt? Worauf muß ich besonders achtgeben" Die häufigsten Gefahrenquellen in den eigenen vier Wänden sind: 1. Wickeltisch. Lassen Sie Ihr Kind keinen Augenblick unbeaufsichtigt! 2. Heiße Flüssigkeit. Wenn Sie Ihr Kind im Arm halten, denken Sie daran, daß Sie nichts Heißes neben Ihrem Kind trinken oder tragen. Die neugier ist gerade bei Säuglingen viel zu groß. Eine handbewegung genügt und eine Tasse heißen Kaffee kann sehr schnell umkippen und Ihrem Kind schmerzhafte Verbrühungen zufügen. 3. Stiegen und Treppen. Stiegen und Treppen sollten unbedingt durch ein Holzschutzgitter abgesichert bzw. Kellertüren verschlossen werden. besonders gefährdet sind Kinder, die in einer fahrbaren Lauflernschule in der Nähe ungesicherter Stiegen und Treppen unterwegs sind. 4. Einkaufstaschen aus Plastik. Vorsicht Erstickungsgefahr! (Das Kleinkind kann sich das Sackerl über den Kopf ziehen) 5. Haushalts-Reinigungsmittel und Chemikalien. Haushals-Putzmittel und Chemikalien jeder Art müssen für Kinder unerreichbar bzw. versperrt aufbewahrt werden. Flaschen und Behälter sollten zusätzlich mit Kindersicherheitsverschlüssen versehen werden. 6. Knopfbatterien, Perlen, etc. Kleine Dinge werden von Kindern häufig verschluckt. besonders gefährlich sind zuim Beispiel Knopfbatterien, da sie sehr giftig sind. 7. Steckdosen. Sie sollten alle für Kinder erreichbaren Steckdosen mit eigens vorgesehenen Kindersicherungen oder Steckverschlüssen absichern. 8. Fenster. Um Kleinkinder vor Stürzen aus dem Fenster zu schützen, sollten in der Wohnung (bzw. im Haus) alle Fenster durch kindersichere Verschlüsse gesichert sein. 9. Regale. Möbel und vor allem Regale müssen unbedingt an der Wand befestigt werden. Außerdem sollten Fernsehgeräte und andere schwere Gegenstände vor dem Herabstürzen gesichert sein. 10. Haustiere. Kinder sollten den Umgang mit Tieren schon von klein auf lernen. Vor allem, daß Tiere kein Spielzeug sind. (Wichtig: Bringen Sie Ihrem Kind schon frühzeitig bei, daß Hunde nicht unverhofft angegriffen werden sollen, daß sie beim Fressen in Ruhe gelassen werden sollen, etc.) 11. Medikamente. Medikamente müssen für Kinder unerreichbar, versperrt in einem Schrank oder einer Hausapotheke aufbewahrt werden. das gilt auch für Medikamente von Großeltern, die meist im Nachtkästchen aufbewahrt werden. 12. Herd. Sichern Sie den Küchenherd unbedingt mit einem Schutzgitter ab! Außerdem empfiehlt es sich, die hinteren Kochplatten zu benützen sowie sämtliche Pfannenstiele und Griffe nach hinten zur Wand zu drehen. 13. Glas. Kinder sollten nicht aufgefordert werden, Flaschen oder Gläser zu tragen. Oft fehlt ihnen die nötige Sicherheit - zum Beispiel beim Treppensteigen. 14. Elektro-Haushaltsgeräte. Lassen Sie auf keinen Fall elektronische Haushaltsgeräte wie Mixer, Bügeleisen, etc. im eingeschalteten Zustand (ans E-Netz angeschlossen) unbeaufsichtigt stehen/liegen. Sie wecken die Neugier der Kinder und können in Sekundenschnelle zu schweren Verletzungen führen. Kurse zum Thema Sicherheit Die Wiener Semmelweis-Frauenklinik bietet für Eltern einen Erste-Hilfe-Kurs zum Thema "Unfallverhütung bei Kleinkindern" an. Nähere Informationen erhalten Sie bei: F.E.M., Bastiengasse 36-38, 1180 Wien, Tel.: 01/47615-373. Kurs: "Erste Hilfe und Unfallverhütung bei Kleinkindern" (Workshop mit Kinderbetreuung), Leiter: Dr. Peter Krenn, Gynäkologe i.A. Semmelweis-Frauenklinik, Notarzt und Vater. Die Kursgebühr beträgt ÖS 1.000 pro Paar. (Muß kein Ehepaar sein- Sie können auch eine Freundin mitnehmen) F.E.M. bietet Kursteilnehmern kostenlose Kinderbetreuung für die Dauer des Kurses. . | |||